Wo sich einst Kaiser Franz Joseph mit seiner Sisi verlobte, veranstaltet das Kunstforum Salzkammergut in Kooperation mit dem Stadtmuseum von Bad Ischl eine besondere Ausstellung.

Unter dem Titel reAKTION reagieren Mitglieder des Kunstforums individuell mit künstlerischen Statements in ihrer jeweiligen Kunstsparte auf die Museumsobjekte. Das Museum der Stadt Bad Ischl ist ein Ort der Erinnerung. Ein Ort voller Objekte mit Geschichte(n). Skurriles, Wertvolles, Seltsames und für Bad Ischl bzw. das Salzkammergut „Typisches“ (wie z. B. Kaiser-Verlobungsraum, Bergbau, Brauchtum, Vereine, ethnische Sammlung, Erster Weltkrieg, Handwerk, Musik, Kirche/Religion). Die Ausstellung versteht sich als künstlerische Auseinandersetzung und zeitgenössische Aufarbeitung von diesen historischen Ereignissen, Darstellungen und Artefakten.

Die Ausstellung wird am Donnerstag den 9. Februar 2023 um 18 Uhr durch Bgm. Ines Schiller eröffnet. Zur Ausstellung spricht Peter Husty, Chefkurator und Leiter der Neuen Residenz Salzburg. Die Ausstellung kann in den Monaten Februar und März zu den Öffnungszeiten des Museums jeweils Freitag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden.

2 re.AKTIONEN von Stephan Unterberger

Bild: Melting Roofstone Glacier, Beton auf Leinwand, 100 x 80 cm, Stephan Unterberger 2023

Da es mir ein großes Anliegen ist, die Schönheit aber auch die Verletzlichkeit der Natur aufzuzeigen, habe ich mich u. a. mit dem Thema Klimaerwärmung künstlerisch auseinandergesetzt:
In diesem Bild zeigt die fotorealistisch dargestellte Bildmitte zerklüftete Felswände, die aus tiefem Schnee ragen. Umrahmt wird dieses harmonische Scenario von surrealen Elementen – oben, der saure Regen, der vom Himmel fällt und unten, der davonfließende Gletscher. Im Sinne von Picasso, der einst meinte „Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt“.

Bild: A winzig kloana Tropfen Zeit, verdampft in der Unendlichkeit, Beton auf Leinwand, 80x 80 cm, Stephan Unterberger 2023

Angesichts der geschichtlichen Ereignisse und Persönlichkeiten, die im Stadtmuseum Bad Ischl ausgestellt sind, werfe ich mit diesem Bild die Frage auf: nehmen wir uns alle miteinander nicht viel zu wichtig? Sind wir tatsächlich so unwahrscheinlich wesentlich wie wir meinen? Oder sind wir in Erdzeitaltern gedacht nicht eher so bedeutungslos wie ein winzig kleiner Tropfen Zeit, der in dieser Unendlichkeit verdampft“ wie es Reinhard Fendrich in einem Lied so treffend formulierte.

Ganz bewusst lasse ich daher in dem Bild auch meine eigene Signatur in weißer und grauer Farbe verschwimmen.